Die Gesundheit von Sexarbeiterinnen darf nicht auf sexuell übertragbare Krankheiten reduziert werden. Frauen in der Sexarbeit sowie ihre Kinder haben umfassende medizinische und therapeutische Bedürfnisse, die weit über das Sexualverhalten ihrer Eltern hinausgehen. Dennoch werden sie häufig auf das Risiko als Überträger von Krankheiten reduziert.

Das Stigma der Sexarbeit führt dazu, dass ihnen der Zugang zu Gesundheitsversorgung verwehrt bleibt – obwohl die WHO Gesundheit als „einen Zustand vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens und nicht nur als Abwesenheit von Krankheit oder Gebrechen“ definiert. Zwar wurden durch staatliche Programme Fortschritte in der HIV/AIDS-Prävention, -Versorgung und -Unterstützung erzielt, doch viele Sexarbeiterinnen und Sexarbeiter sind weiterhin ausgeschlossen.

Sie und ihre Familien leiden unter moralischer Kontrolle und Gewalt, die von körperlichen Verletzungen bis hin zum Verlust der Existenzgrundlage reichen. Dies hat gravierende Folgen für ihr soziales Wohlbefinden und erschwert den Zugang zu medizinischer, psychologischer und wirtschaftlicher Unterstützung.

Sexarbeiterinnen stehen zudem unter hohem Druck, die Stigmatisierung durch Familie und Gesellschaft zu bewältigen. Die damit verbundene Isolation wirkt sich negativ auf ihre psychische Gesundheit aus und führt häufig zu Stress, Depressionen und Substanzmissbrauch, insbesondere Alkohol. Angst vor Verhaftung, ungewollter Schwangerschaft und Gewalt verschärft diese Belastungen. Auch ihre Kinder sind ungesunden Lebensbedingungen und Ausbeutung ausgesetzt, was zu Angststörungen, Depressionen, Selbstverletzung und Abhängigkeit führen kann.

Die Furcht vor Stigmatisierung und Diskriminierung hält viele Sexarbeiterinnen davon ab, medizinische Einrichtungen überhaupt aufzusuchen. Gewalt, sexuelle Übergriffe, Zwang und Missbrauch verschlimmern die Situation zusätzlich – insbesondere durch ein repressives System, das von Angst vor der Sittenpolizei geprägt ist.
A Life changing story

Wichtige Aktivitäten des Projekts:

  • Kostenlose Gesundheitsuntersuchungen für Sexarbeiterinnen und ihre Kinder
  • Kostenlose Verteilung von Verhütungsmitteln sowie Aufklärungsworkshops
  • Kostenlose Verteilung von Menstruationssets und begleitende Sensibilisierungsworkshops
  • Kostenlose Verteilung von Ernährungssets für Frauen und Kinder
  • Vermittlung von Sexarbeiterinnen und ihren Kindern an staatliche Hilfsprogramme
  • Gruppenberatungen zur psychischen Gesundheit
  • Notfallmedizinische Versorgung für besonders gefährdete Frauen und Kinder

Projektgebiete: Rotlichtviertel – Sonagachi, Kalkutta und Matia North 24 Parganas nahe der indisch-bangladeschischen Grenze

Direkt Begünstigte: 280

Indirekt Begünstigte: 650 Familien von Sexarbeiterinnen, gefährdete Gemeinschaften

Budget: CHF 8’000 / Anteil der Stiftung 50 %

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