Khidderpore und seine umliegenden Viertel bilden ein weitläufiges, tief gelegenes Gebiet westlich und flussabwärts der imposanten Vidyasagar-Setu-Brücke. Die Region zählt zu den ärmsten Bezirken Kolkatas: Die Infrastruktur ist schwach ausgebaut, Verkehrsverbindungen sind begrenzt, und es mangelt an grundlegenden Dienstleistungen. Rund um die Hafenanlagen haben sich zahlreiche Slumgemeinden entwickelt – darunter auch ein grosses Rotlichtviertel.

Dr. Moona Banerji, eine indisch-englische Hausärztin, die die von Calcutta Rescue (CR)  betreuten Slums seit vielen Jahren gut kennt, besuchte das Gebiet im Oktober. Sie zeigte sich tief erschüttert vom Ausmass der dortigen Armut. Ihrer Einschätzung nach ist die Not dort auch deshalb so gross, weil CR in den Slums im Norden der Stadt bereits seit langem Verbesserungen erreicht hat – während Khidderpore bislang weitgehend ohne Unterstützung geblieben ist.

„Die Bedingungen sind viel, viel schlimmer als in den CR-Slums – ohne nennenswerte Hilfe von NGOs oder staatliche Unterstützung. Ich habe bereits einige erschütternde Fälle gesehen, Menschen ohne jegliche medizinische Versorgung“, berichtet Moona. Zu den Fällen, denen sie begegnete, zählen ein älterer Mann, der trotz starker chronischer Schmerzen nie einen Arzt aufgesucht hat, sowie ein 14-jähriges schwerbehindertes Mädchen, das keinerlei medizinische Betreuung erhält.

Erste Bestandsaufnahmen durch das DSS-Team

Die früheren CR-Mitarbeiter Asif, Santanu und Sourav, die heute für DSS tätig sind, haben erste Profilberichte für vier Bustees erstellt. Dabei wurden zahlreiche gravierende Probleme dokumentiert, bei deren Lösung DSS künftig helfen kann:

  • weit verbreitete Unterernährung
  • grosse Impflücken
  • kaum vorhandene Gesundheitsaufklärung
  • sehr eingeschränkter Zugang zu medizinischer Versorgung
  • viele Kinder, die nicht zur Schule gehen
  • äusserst schlechte sanitäre Bedingungen

Ein besonders eindrückliches Beispiel ist der Slum Indira Pally, in dem DSS bereits aktiv ist: Für rund 12.000 Menschen stehen dort lediglich 11 Toiletten zur Verfügung, viele Haushalte haben kein fliessendes Wasser. Grosse Teile des Viertels sind vermüllt, und zum Waschen oder Geschirrspülen wird oft verschmutztes, stehendes Wasser genutzt – was immer wieder zu Ausbrüchen von Ruhr und anderen Krankheiten führt.

Projektgebiete: Khidderpore / Kolkata south

Direkt Begünstigte: 2’000

Indirekt Begünstigte: 3’000 Familien von gefährdete Gemeinschaften

Budget: CHF 8’000 / Anteil der Stiftung 50 %

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