Die Patienten in der grössten Klinik von Calcutta Rescue können dank des Engagements von Mitarbeitern des Teams 15 Stunden am Tag telefonisch Rat und Unterstützung erhalten.
Sib Sankar Chowdhury und Asif Ahamed sind seit Beginn der Abriegelung von Covid-19 in Indien vor drei Wochen die Helpline der Talapark-Klinik.
Seither ist es den meisten der 4’500 Patienten der Talapark und der Nimtala-Kliniken nicht mehr möglich, ihre Slums zu verlassen, um Medikamente zu holen oder einen Arzt aufzusuchen.
Eine Helpline für alle Fragen
Doch bevor die Abriegelung in Kraft trat, richtete die Klinik die Helpline ein und gab jedem Patienten die Nummer. Sib Sankar war also sehr beschäftigt. Er beginnt um 7 Uhr morgens Anrufe entgegenzunehmen und hört oft erst um 22 Uhr auf.

Besorgte Patienten rufen an und bitten um ein Gespräch mit einem Arzt, bitten um wiederholte Verschreibungen oder wollen wissen, wann die Klinik wieder öffnet. Sib Sankar gibt die Einzelheiten an das Klinikteam weiter, das Ratschläge erteilt und Medikamente für den Transport zu den Patienten vorbereitet. Und als ob das noch nicht genug wäre, geht er auch noch hinaus, um einige der Medikamente zu liefern, da das Team wegen der Abriegelung so unterbesetzt ist.
Patienten werden gezielt kontaktiert
Asif Ahamed, der Leiter der Talapark-Klinik, hat ebenfalls diese anspruchsvolle Aufgabe übernommen. Die Tatsache, dass Asif mehr als 100 km von Nimtala entfernt lebt, macht es nicht leichter.
Er braucht mehr als 3 Stunden, um mit dem Zug dorthin zu gelangen, und 3 Stunden, um wieder nach Hause zurückzukehren. Aufgrund der Abriegelung ist er natürlich gezwungen, von zu Hause aus zu arbeiten und kann seine Patienten nur per Mobiltelefon betreuen.

Jeden zweiten Tag ruft Asif alle Patienten an, die ein Handy besitzen und erkundigt sich nach ihrem Gesundheitszustand, ob sie regelmässig Medikamente einnehmen, wie es ihren Familien geht und vieles mehr. Wenn ein Patient gesundheitliche Probleme hat, die den Rat eines Arztes benötigen, spricht Asif mit den Ärzten der Ambulanz am Telefon und gibt dann deren Rat an den Patienten weiter.
Viele, die auf der Strasse leben, haben keine Handynummer – auch einige Patienten der Ambulanz. Für diese Menschen ruft Asif jemanden an, den er kennt und der in der Nähe wohnt, und bittet sie, sich nach ihnen umzusehen.
Asif sagt: „Viele Patienten sind wegen der Abriegelung ängstlich. Manche fragen, wann die Klinik eröffnet wird, andere, wie sie an Medikamente kommen, wenn sie keine mehr haben. Ich versuche, ihnen zu helfen, so gut ich kann.

Was für ein hervorragender Job! Mit Asif haben einige von uns vor Ort zusammengearbeitet und er ist eine exzellente Leitung und ein geborener Koordinator. Immer mit Herzblut dabei, trotz vieler Herausforderungen. Oder gerade auch deswegen.
Und da der indische Premierminister ankündigte, dass der Lockdown bis zum 3. Mai verlängert wird, ist die Arbeit von Sib und Asif noch lange nicht getan. Sib sagt er ist einfach froh, dass er diese wichtige Arbeit leisten kann: „Telefonanrufe von morgens bis abends entgegenzunehmen, kann anstrengend sein, aber ich bin froh, dass ich mit den Patienten sprechen und ihnen in irgendeiner Weise helfen kann.